Nach dem 4:1-Heimsieg am vergangenen Samstag gegen Königs Wusterhausen erklärte der Trainer der 1. Männermannschaft des VfB Herzberg 68, Hans-Jörg Leitzke, überraschend seinen Rücktritt. Im Interview spricht er über die Gründe, lässt das Jahr als Trainer in Herzberg Revue passieren und wagt einen kleinen Ausblick.
Hans, für alle überraschend hast Du am Samstag nach dem Spiel der Mannschaft Deinen Rücktritt mitgeteilt. Was waren die Gründe dafür?
Zuerst muss ich sagen, dass mir der Schritt sehr schwer gefallen ist und ich mir die Entscheidung lange überlegt habe. Es ist so, dass ich mit Partnern vor einigen Wochen eine Firma gegründet habe, in der ich sehr stark eingebunden bin. Die körperliche Belastung ist sehr hoch und ich kann auch nicht mehr so flexibel walten, wie das vorher der Fall war. Nebenher Trainer in Herzberg zu sein bedeutet schon einen großen Aufwand für mich, alleine schon wegen der Anreise von meinem Wohnort bei Leipzig. Ich wollte ehrlich zum Team und den Verantwortlichen sein, denn es ist nicht mein Anspruch etwas halbherzig zu machen. Deshalb musste ich mich leider zu diesem Zeitpunkt rigoros dazu entscheiden das Amt niederzulegen. Wie gesagt es ist mir wahrlich nicht leicht gefallen und es sind ausschließlich berufliche Gründe.
Du hast jetzt 1 Jahr das Traineramt in Herzberg bekleidet und an den Reaktionen der Spieler hat man gemerkt, dass Dein Wirken positive Spuren hinterlassen hat. Wie kam so eine Fußballgröße wie Du überhaupt nach Herzberg?
Ich kannte den Verein und das Umfeld ja schon aus meinen Einsätzen als Trainer beim Fußballcamp vom „Profi-Soccer-Team" um Bernd Hobsch. Ich war sofort von der Sportanlage begeistert, zudem bin ich hier auf viele sympathische Menschen getroffen. Als ich dann vor einem Jahr gefragt wurde, ob ich mir vorstellen kann hier als Trainer zu fungieren, musste ich nicht lange überlegen und habe den Schritt auch nicht bereut.
Rückblickend, wie fällt Dein persönliches Fazit nach diesem Jahr aus?
Mit Effe (Frank Lehmann) hatte ich von Anfang an einen Trainerkollegen an meiner Seite, mit dem ich menschlich und sportlich sofort auf einer Wellenlänge war. Unser Ziel war es einen Umbruch zu schaffen und wieder verstärkt Spieler aus der Region und dem eigenen Nachwuchs einzubinden. So ein Schritt braucht Zeit und wir merkten auch, dass wir erst wieder verlorengegangenes Vertrauen zurückgewinnen müssen. Dazu kam, dass sich dieser Prozess Anfangs schwieriger gestaltete als erhofft und wir uns dann gemeinsam mit der Mannschaft entschlossen haben doch nochmal Unterstützung ins Team zu holen. Mit der Zeit hat sich dann die Mannschaft zu einer Einheit geformt und es stellten sich auch Erfolgserlebnisse ein. Der Prozess ist auch noch nicht abschlossen, es gibt viele positive Ansätze, die wachsen müssen. Hierbei kann ich nur an die Geduld aller Beteiligten appellieren.
Was denkst Du kann die Mannschaft in dieser Saison noch erreichen?
Uns war von vornherein klar, dass es eine schwierige Saison wird und das Ziel ganz klar der Klassenerhalt ist. Wenn die Mannschaft weiter an Sich arbeitet, ist dies auch ein realistisches Ziel. Aber dies geht nur über Trainingsfleiß, Ehrgeiz und Zusammenhalt. Im Sommer stoßen einige hoffnungsvolle Talente aus dem Bereich der A-Jugend zum Team und wenn es darüber hinaus gelingt 2-3 Verstärkungen aus dem Umland zu gewinnen ist diese Mannschaft ganz gut aufgestellt.
Abschließend möchtest Du noch etwas loswerden.
Ja, ich möchte mich für die gute Zusammenarbeit und das entgegengebrachte Vertrauen beim Vorstand, dem Team und allen Beteiligten bedanken. Es heißt nicht umsonst, dass man sich immer zweimal im Leben sieht. Und spätestens zum Testspiel am 13.07. gegen die traditionsreiche BSG Chemie Leipzig komme ich wieder nach Herzberg.